Historie
Am 18. April 1914 wurde der Bauverein offiziell gegründet. Die Satzung wurde an diesem Tag von 73 Gründern unterschrieben. „Einstimmig und auf Zuruf“ wurde Johannes Ferdinand Hofmann zum Vorstandsvorsitzenden gewählt. Kassierer wurde Josef Dey, Schriftführer Max Hartig. Dem Aufsichtsrat gehörten an: Der Beigeordnete der Stadt Höchst, Dr. Hermann Hog (Vorsitzender), der Chemiker Dr. Albert Blank, der Landrat des Main-Taunus-Kreises, Dr. Robert Klauser, der Schlosser Jakob Knobling, der SPD-Parteisekretär Anton Walter, der Rechtsanwalt Dr. Richard Weidlich, der gelernte Dreher und Führer des Gewerkschaftskartells, Hugo Kallenbach, der Postbote Konrad Kinkel sowie der Bahnstationsgehilfe Karl Ling.

Einladung per Anzeige im Höchster Kreisblatt

Schon vor knapp 100 Jahren ein Schmuckstück
1920 begann auch der Bau der Häuser an der Ferdinand-Hofmann-Straße. In zwei Bauabschnitten entstand dort eine schmucke Häuserzeile mit Mansardendächern nach französischem Vorbild. Als erstes Haus der Siedlung wurde das Gebäude Richard-Weidlich-Platz 2 bis 4 gebaut. Das Haus Richard-Weidlich-Platz 1 bis 3 gehörte zum zweiten Bauabschnitt.
Im Sommer 1923 wurde mit dem Bau der Häuser 5–8 die Gestaltung des Richard-Weidlich-Platzes abgeschlossen.

Ein Platz mit Charakter

Das Torhaus – auch heute noch ein Schmuckstück der Siedlung
Ab 1926 entstand die Häuserzeile in der Neulandstraße, die damals noch Damaschkestraße hieß. Das Torhaus wurde 1929 fertiggestellt.
Im 9. Bauabschnitt wurde die Neulandstraße komplettiert. Mit den Häusern 35 und 36 wurde die zu diesem Zeitpunkt noch vorhandene Lücke in der Bebauung geschlossen.

Kein Problem, einen Parkplatz zu finden

In der Edenkobener Straße entstehen die ersten Häuser nach dem Krieg
Mit der Häuserzeile Edenkobener Straße 7–17 und 8–20 nimmt der Bauverein erstmals nach dem Krieg die Bautätigkeit wieder auf. Die Bauweise entspricht nicht mehr der Vorkriegsbauform. Dennoch passen sich die leicht gerundeten Langbauten dem Straßenverlauf der Edenkobener Straße als Querspange der ehemaligen Wempe-Planung an. Typisch für die Nachkriegszeit: Jeder Wohnung wird ein Nutzgarten zugeteilt, in den Vorgärten werden Obstbäume gepflanzt.
Am Paul-Kirchhof-Platz rücken die Bagger an. Der Platz wird nach dem 1953 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommenen Sindlinger Stadtverordneten Paul Kirchhof benannt. Mit dem in Angriff genommenen Bau – für den 1955 Richtfest gefeiert wird – wird abweichend von den ursprünglichen Plänen auf einen Zentralplatz mit sozialen Einrichtungen und einem Bürgerhaus verzichtet. Zwar wird der Platzgrundriss aufgenommen, er wird aber auf drei Seiten von schlichten, für die 50er-Jahre typischen Wohnblöcken flankiert. Auch mit einer anderen Tradition wird gebrochen: Erstmals gibt es keine Vorgärten mehr.

Richtfest am Paul-Kirchhof-Platz

Die Hugo-Kallenbach-Straße wird bebaut
In der Hugo-Kallenbach-Straße entstehen die ersten Häuser in der für die Zeit typischen Zeilenbauweise, die 1925 von Ernst Mai in Frankfurt initiiert wurde. Der Bauverein reagiert auf den Autoboom der Nachkriegszeit und errichtet zwischen der Hugo-Kallenbach-Straße und der Bahnlinie nach Wiesbaden einen Garagenhof mit 31 Einzelgaragen und einer Waschanlage.
Immer mehr Menschen bedeuteten auch eine immer größer werdende Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs. Deshalb baut die Genossenschaft die heute noch bestehende Ladenzeile mit Drogerie, Friseursalon, Blumenladen und der Zweigstelle einer Bank. Mit dem „Konsum“ entsteht der erste Selbstbedienungsladen im Frankfurter Westen. Das ist damals eine Sensation. Man wird nicht mehr bedient, sondern muss sich den Einkauf selbst zusammensuchen.

Ein Supermarkt – das war 1959 die Sensation

Ab 1960 wird in der Hermann-Küster-Straße gebaut
Ab 1960 wird die neu erschlossene Hermann-Küster-Straße Schwerpunkt der weiteren Bautätigkeit. Zunächst werden die Blöcke Hermann-Küster-Straße 1–5, 18–24, 10–16 und 26–32 errichtet. Bis 1965 folgen weitere moderne Wohnblöcke zu beiden Seiten der Straße für insgesamt 330 Familien. Markant sind die klar gegliederten Fassaden mit farbigen Verblendungen und seitlich verschiebbaren Läden. In den Häusern 7–11, 13–17 und 19–23 wird erstmals eine Gas-Etagen-Heizung eingebaut. In den Kellern wird auf Waschküchen verzichtet. Stattdessen werden Waschvollautomaten aufgestellt. Um den Parkdruck von der Straße zu nehmen wird viel später zur Edenkobener Straße hin ein Parkdeck für 42 Fahrzeuge errichtet.
Um der Motorisierung Herr zu werden, werden die Parkplätze unter die Erde verlegt. 1965 wird die zweite Tiefgarage in der Hermann-Küster-Straße fertiggestellt. Das Dach der Zufahrt dient im Winter Kindern als Rodelpiste.

Rodelpartie auf dem Garagen-Dach

Haus Nr. 75 war lange Zeit die Geschäftsstelle des Bauvereins
Die Fortführung der Ferdinand-Hofmann-Straße entlang des Bahndamms der S-Bahn-Strecke nach Niedernhausen ermöglicht den Bau der beiden Häuser Ferdinand-Hofmann-Straße 75–81. In die 75 zieht die Geschäftsstelle des Bauvereins ein, deren altes Domizil in der Hermann-Küster-Straße 2 zu klein geworden ist. Zudem werden die Werkstätten des Regiebetriebes integriert.
Auf dem letzten Grundstück des Bauvereins in der Hermann-Küster-Straße entsteht der sogenannte „Riegel“. Der Komplex ist sieben bis neun Geschosse hoch, über 100 Meter lang und hat 110 Wohnungen. Der Baukörper soll auch den Lärm einer vorgesehenen Umgehungsstraße von Hattersheim nach Zeilsheim abhalten. Die Laubengänge zur Erschließung liegen zur Nordwestseite und damit zur – später doch nicht gebauten – Straße. Die Wohnräume dagegen weisen zur Siedlungsseite.

Rodelpartie auf dem Garagen-Dach

Neubau in der Engelsruhe
Anstelle sieben baufälliger Einfamilienhäuser entsteht in Unterliederbach in der Engelsruhe 1–7 eine moderne Wohnanlage mit 40 Wohnungen.
Mit dem Bau der Altenwohnanlage Zehnthof realisiert der Bauverein im alten Ortskern Sindlingens erstmals ein Projekt in Sindlingen außerhalb der Ferdinand-Hofmann-Siedlung und kommt damit dem steigenden Bedarf älterer Mitbürger nach seniorengerechter Wohnungsversorgung nach. Nach Absprache mit dem Denkmalamt werden die ursprünglichen Pläne überarbeitet. Das Fachwerkwohnhaus wird saniert, die Hofanlage wird im Wesentlichen erhalten. Ab 1978 entsteht ein zweiter Bauabschnitt an der gegenüberliegenden Huthmacherstraße.

Wohnen im Zehnthof

Die Altenwohnanlage in der Bielefelder Straße
In der Bielefelder Straße in Zeilsheim entsteht eine zweite Altenwohnanlage. Auch im Nachbarstadtteil hatte sich ein Bedarf an Seniorenwohnungen abgezeichnet. Das Grundstück konnte von der Hoechst AG erworben werden. Die Anlage besteht aus vier unterschiedlich großen Teilen. In den großen Gebäuden befinden sich die Wohnungen, in den beiden kleineren Trakten mit Walmdach sind die Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume für den Altenclub untergebracht.
Gegenüber dem Parkplatz am S-Bahnhof Sindlingen entsteht ein Neubau im alten Kleid. Das Gebäude Heussleinstraße 21–23 mit 13 Wohnungen wird architektonisch der Umgebungsbebauung aus den zwanziger Jahren angepasst.

Neubau im alten Kleid

Die Architektur im Antoniterweg überzeugt
1995 investiert der Bauverein in eine sehr anspruchsvolle Wohnanlage im Antoniterweg in Sulzbach.
2008 ist das Jahr des Bauvereins: Die Geschäftsstelle zieht in die Sindlinger Bahnstraße 159–161 um. Dort war neben der ehemaligen Lehrlingswerkstatt der MKW ein Neubau errichtet worden, in dem erstmals ausreichend Platz für alle Mitarbeiter und sogar noch eine Raumreserve für die Zukunft ist. In der alten Lehrlingswerkstatt erhält der Regiebetrieb genügend Platz. Der Erwerb des MKW-Grundstücks ermöglicht zudem die Verlängerung der Häuserzeile in der Edenkobener Straße. Es entstehen neun Zweizimmer-Wohnungen und zwei Einzimmer-Appartments. Die freigewordene Geschäftsstelle in der Ferdinand-Hofmann-Straße 75–77 wird zu vier Dreizimmer-Wohnungen umgebaut. Den Umzug feiert der Bauverein mit einem großen Fest für seine Mieter.

In der Sindlinger Bahnstraße ist das neue Zuhause des Bauvereins

Neuer Blickfang in Unterliederbach
In Unterliederbach -zwischen Gotenstraße, Chattenweg und Engelsruhe- beginnt der Bau des künftigen Garten-Carré. Bis 2015 werden dort in einem Gebäude-Ensemble insgesamt 52 Wohnungen entstehen. Das weitgehend barrierefreie Bauvorhaben ist als Mehrgenerationen-Projekt ausgelegt. Bei einer öffentlichen Vorstellung des Garten-Carré bekommen der Bauverein sowie die Architekten des Kasseler Büros „Baufrösche“ viel Lob zu hören. Ende Mai sind die Rohbauarbeiten abgeschlossen. Mitte Juli sind die Arbeiter dem Bauzeitenplan vier Wochen voraus.
Seit einiger Zeit ist die „Endbebauung“ (der frühere „Riegel“) in der Hermann-Küster-Straße 58–62 einer der Schwerpunkte des Sanierungsprogramms. Dort werden noch bis zum Jahr 2019 jährlich 500.000 Euro in verschiedene Maßnahmen investiert. Das Foto rechts zeigt die Sanierung der Laubengänge einschließlich des neuen Farbkonzeptes. Die Fassade des Hauses Engelsruhe 1 wurde ebenfalls grunderneuert.

Neue Fassade für die Endbebauung

52 Neubauwohnungen mit insgesamt rund 4.000qm Wohnfläche
Auf Anhieb konnten im Sommer 2015 unsere 52 Neubauwohnungen mit insgesamt rund 4.000qm Wohnfläche vermietet werden. Das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis mit einer monatlichen Durchschnittsmiete von 9,25 Euro (netto, kalt) traf auf eine große Resonanz, sodass die Nachfrage wesentlich größer als das Angebot war.
Der Bauverein baut das Dachgeschoss der Geschäftsstelle aus. Im März 2022 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Der Bezug der neuen Räume erfolgte im Jahr 2023. Die Erweiterung um weitere Büroräume war erforderlich geworden, da wegen des zunehmenden Verwaltungsaufwands für Wohnungsgesellschaften zusätzliches Personal eingestellt werden musste.

Dachausbau der Geschäftsstelle